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Eisen als Energieträger einer klimaneutralen Kreislaufwirtschaft

Clean Circles

Grundstein für ein Metall-Energie-Ökosystem

Die Vision: Eisen als CO₂-freier Energieträger

Clean Circles war ein Forschungsprojekt (2021-2025), das den Grundstein für eisenbasierte Energiespeicher als Schlüsseltechnologie der Energiewende legte. Das Clusterprojekt etablierte die TU Darmstadt, das Karlsruher Institut für Technologie und weitere Partner als Pionierstandorte für metallische Energieträger und schuf das wissenschaftliche Fundament für das heutige Metal Energy Hub.

Eisen verfügt über einzigartige Eigenschaften als Energiespeicher: Es kann große Energiemengen speichern, sicher transportiert werden und bei der „Verbrennung“ (Oxidation) Strom, Wärme oder bei Bedarf Wasserstoff – ohne CO₂-Emissionen – produzieren. Der entstehende „Rost“ (Eisenoxid) lässt sich mit erneuerbaren Energien wieder zu Eisen reduzieren – ein endlos wiederholbarer Kreislauf.

Vier zentrale Forschungsfelder

© Metal Energy Hub
Die vier Forschungsfelder von Clean Circles.

Clean Circles zeichnete sich durch die enge Kopplung von ingenieur-, natur- und gesellschaftswissenschaftlichen Disziplinen aus. Die Wissenschaftler:innen arbeiteten in vier eng verknüpften Forschungsfeldern:

  1. Reduktionsverfahren
    Speicherung erneuerbarer Energie durch Reduktion von Eisenoxiden: Entwicklung innovativer Verfahren auf Basis der Elektrolyse (elektrochemisch) und mit grünem Wasserstoff (thermochemisch).
  2. Oxidationsverfahren
    Erforschung der kontrollierten und effizienten Energiefreisetzung durch Oxidation unter verschiedensten Prozessbedingungen
  3. Thermodynamisch-mathematische Betrachtung
    Mathematische Modellierung des gesamten Eisen-Kreislaufs für die energetische Optimierung und techno-ökonomische Bewertung.
  4. Sozioökonomische Betrachtung
    Analyse politischer Rahmenbedingungen, Governance Strukturen, wirtschaftlicher Potentiale und internationaler Partner für die Förderung und Markteinführung.

Erreichte Meilensteine und Erfolge

© Metal Energy Hub
Forschung an Eisen als Energieträger - von der atomaren bis zur globalen Skala.

Clean Circles zeigte die grundsätzliche Machbarkeit des Konzepts, welches eine wichtige Lücke in der Energiewende schließt: Der Langzeitspeicherung großer Energiemengen, wodurch der saisonale Ausgleich und der internationale Transport von erneuerbarer Energie ermöglicht wird. In Studien wurde das Retrofit-Potential von Kohlekraftwerken hervorgehoben, wodurch existierende Infrastruktur weitergenutzt werden kann. Einige im Projekt erreichten Erfolge sind:

Wissenschaftlich-technisch Durchbrüche

  • Über 70 Publikationen in führenden Fachzeitschriften untersuchen Metall-Energie-Kreisläufe von der atomaren bis zur globalen Skala
  • Experimenteller Nachweis des Eisen-Energie-Kreislaufs im Labormaßstab
  • Entwicklung der Pilotanlage für die industrielle Skalierung
  • Abschätzung des Strom-zu-Strom Wirkungsgrads von ~30% – vergleichbar mit grünem Wasserstoff
  • Energiesystemstudien bewerten die Wirtschaftlichkeit im Vergleich zu anderen Energieträgern positiv

Öffentlichkeitswirkung und Transfer

Das Projekt wurde durch die einzigartige Zusammenarbeit verschiedener Forschungsgruppen getragen. Neben der koordinierenden Technischen Universität Darmstadt, waren das Karlsruher Institut für Technologie, die Hochschule Darmstadt, die Johannes Gutenberg-Universität Mainz, die Universität Heidelberg, das DLR-Institut für CO2-arme Industrieprozesse sowie das Max-Planck-Institut für Nachhaltige Materialien beteiligt.

© Metal Energy Hub
Projektmitglieder bei der Klausurtagung 2023.

Vermächtnis und Ausblick

Die Förderung durch das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst sowie die finanzielle Beteiligung der Projektpartner legten den Grundstein für die Weiterentwicklung von Metallen als Energieträger. Die geschaffenen wissenschaftlichen Grundlagen fließen direkt in neue Projekte ein und werden im Technologie- und Transferzentrum Metal Energy Hub gebündelt. So werden die interdisziplinären Erkenntnisse in Demonstrationsprojekten und semi-industriellen Pilotanlagen weiterentwickelt – bis hin zur kommerziellen Anwendung.

Clean Circles war mehr als ein Forschungsprojekt, es war ein strategischer Grundstein. Und es bleibt die Leidenschaft vieler Projektmitglieder und Forschenden: Wir arbeiten heute an den Lösungen von morgen für die Energiewende.

Projektdetails

TRL

1-6

Projektlaufzeit

2021-2025

Forschungsschwerpunkt

Interdisziplinäre Untersuchung des gesamten Eisen-Energie-Kreislaufes

Vision

Etablierung von reaktiven Metallen als CO₂-freie Energieträger

Projektkoordination

TU Darmstadt

Projektpartner

Förderung

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