MEH-Neuigkeiten
Das an der TU Darmstadt angesiedelte Metal Energy Hub (MEH) setzt die Arbeit des kürzlich abgeschlossenen Clusterprojekts Clean Circles fort und etabliert damit einen neuen Schwerpunkt im Bereich der metallbasierten Energiespeicherung.
Mit einer Förderung von rund 3 Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und dem Land Hessen wird das MEH als Technologie- und Transferzentrum die wissenschaftlichen Erkenntnisse von Clean Circles in die praktische Anwendung überführen.
© TUDa/ Janik Hebel
© MEH/ Marius Schmidt Clean Circles, das von 2021 bis 2025 mit 5,7 Millionen Euro vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst gefördert wurde, legte den wissenschaftlichen Grundstein für die Nutzung von Metallen als CO2-freie Energieträger. Das interdisziplinäre Projekt erforschte systematisch, wie Eisen und andere Metalle in einem geschlossenen Kreislauf zur Speicherung erneuerbarer Energien eingesetzt werden können.
„Clean Circles war der Grundstein für ein Ökosystem rund um Metalle als Energieträger an der TU Darmstadt, dem KIT und weiteren Partnern“, erklärt Prof. Christian Hasse, der sowohl Clean Circles leitete als auch das neue MEH koordiniert. Die Forschungsarbeiten haben das Potenzial und die Wettbewerbsfähigkeit von Metallen im Vergleich zu anderen Energieträgern wie Wasserstoff eindeutig belegt und eine solide Grundlage für den Wissens- und Technologietransfer geschaffen.
Das Metal Energy Hub baut direkt auf den Erkenntnissen von Clean Circles auf, wobei die in dem Grundlagenforschungsprojekt entwickelten experimentellen Prüfstände und numerischen Methoden dem neuen Transferzentrum zur Verfügung stehen.
Die wissenschaftliche Kontinuität zeigt sich auch in der personellen Besetzung: Neben Prof. Hasse als Gesamtkoordinator sind weitere Schlüsselfiguren aus Clean Circles wie Prof. Dreizler (Reaktive Strömungen und Messtechnik), Prof. Epple (Energiesysteme und Energietechnik) und Prof. Knodt (Politische Systembetrachtung) auch im MEH aktiv.
Während Clean Circles sich auf Technologiereifegrade (TRL) von 1-3 konzentrierte, zielt das MEH darauf ab, die Technologien zur Marktreife zu führen. Ein zentraler Baustein ist die geplante Demonstration einer stabilen Eisenflamme mit 1 MW thermischer Leistung in der bereits am Campus Lichtwiese vorhandenen semi-industriellen Brennkammer.
Dr. Marius Schmidt, der das Technologiemanagement im MEH leitet, sieht großes Potenzial: „Im Eisenspeicher steckt viel Potenzial! Viele beim Wasserstoff noch ungeklärte Fragen sind hier bereits gelöst“. Das MEH wird als Plattform für den interdisziplinären Austausch zwischen Wissenschaft, Industrie und Politik fungieren und den systematischen Transfer von der Forschung in die praktische Anwendung gestalten.
Die erfolgreiche internationale Positionierung der TU Darmstadt in diesem Gebiet zeigt sich in der 2024 ausgerichteten zweiten MeCRE-Konferenz (Metal-enabled Cycle of Renewable Energy) mit 160 Teilnehmern aus 19 Ländern. Diese internationale Aufmerksamkeit wird das MEH nutzen, um Metalle als Energiespeicher auf globaler Ebene zu etablieren.
Neben der Vernetzung in Verbänden und der Entwicklung politischer Rahmenbedingungen soll das MEH nicht nur technische, sondern auch regulatorische Hürden überwinden. „Die ersten Umrüstungen von Kohlekraftwerken kommen ab 2030“, prognostiziert Prof. Hasse und unterstreicht damit die praktische Relevanz der Forschung.
Das Metal Energy Hub stellt somit den konsequenten nächsten Schritt dar, um die in Clean Circles erarbeiteten wissenschaftlichen Durchbrüche in konkrete Lösungen für die Energiewende zu überführen und Metalle als komplementären Partner zu Wasserstoff im klimaneutralen Energiesystem der Zukunft zu etablieren.